Viceroy of India

Das Passagierschiff Viceroy of India der britischen Reederei Peninsular and Oriental Steam Navigation Company (P&O) wurde 1929 in Dienst gestellt und dient als Passagier- und Postschiff auf der Route von Southampton, Großbritannien über Gibraltar, Marseille, Port Said, Sues, Aden nach Bombay, Indien.

Das 19.648 BRT große Motorschiff wurde auf der Werft Alexander Stephen and Sons in Glasgower gebaut. Sie wurde im April 1927 auf Kiel gelegt und sollte eigentlich den Namen Taj Mahal tragen. Das 186,53 Meter lange und 23,22 Meter breite Schiff hatte einen maximalen Tiefgang von 12,65 Metern und eine Tragfähigkeit von 9.180 DWT. Die Viceroy of India wird von zwei Elektromotoren des Maschinenherstellers British Thomson-Houston und zwei Dampfturbogeneratoren angetrieben, die 17.000 Wellen-PS leisteten und eine Höchstgeschwindigkeit von 19 Knoten ermöglichten.

Die Viceroy of India war weltweit erst das dritte Schiff, das mit Elektromotoren ausgestattet war und davon das erste, das in Europa gebaut wurde. Der Rauchsalon der Ersten Klasse verfügt über einen echten Kamin und die Lounge und der Musiksalon waren im französischen Stil des 18. Jahrhunderts gehalten. Zudem gab es ein Indoor-Schwimmbad im pompejanischen Stil. Das Schiff galt als Krönung der P&O-Flotte der 1920er Jahre und ist eines der größten Schiffe von P&O.

Die Passagierunterkünfte an Bord sind für 415 Reisende der Ersten und 258 der Zweiten Klasse bemessen und gelten als sehr luxuriös. Es gibt nur Einzelkabinen, die durch Türen miteinander verbunden sind. Zudem sind angrenzende Räumlichkeiten vorhanden, in denen mitreisendes Personal untergebracht werden kann.

Für die Innenausstattung war Lady Elsie Mackay (1893–1928) verantwortlich. Sie war die jüngste Tochter von James Mackay, 1. Earl of Inchcape, der seit 1914 Geschäftsführer von P&O war. Lady Mackay hatte sich auch als Schauspielerin und Luftfahrt-Pionierin einen Namen gemacht. Es war das letzte Schiff, an dem sie mitarbeitete, da sie im März 1928 mit einer einmotorigen Stinson SM-1 Detroiter bei einer versuchten Atlantiküberquerung abstürzte.

Das Schiff lief am 15. September 1928 vom Stapel. Die Reederei hatte sich letztendlich gegen den Namen Taj Mahal und dafür für Viceroy of India entschieden. Dies hatte mehrere Gründe. Zum einen war man besorgt, dass Post, die an das Schiff adressiert wurde, beim gleichnamigen Hotel in Bombay landen könnte (und umgekehrt). Hauptursächlich war aber, dass man die Inder nicht verärgern wollte, für die das Taj Mahal ein wichtiges Denkmal darstellte. Die Schiffstaufe übernahm dem Namen entsprechend Dorothy Onslow Wood, Lady Irwin, die Ehefrau des Vizekönigs von Indien, Edward Frederick Lindley Wood, 1. Earl of Halifax.

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